Wado-Ryu-Karate

Ist Karate das Richtige für mich? – Ja!
Karatetraining steigert die Fitness, schult die Beweglichkeit, das Körpergefühl und die Bewegungskoordination. Neben dem physischen Aspekt lehrt die Kampfkunst auch mentale Stärke. Wir trainieren gleichermaßen mit Ernst wie mit Spaß, ausschließlich mit lizenzierten Trainer*innnen. Das Karate-Dojo Freising besteht seit nunmehr über 50 Jahren, was schon für sich spricht. Bei uns sind alle Altersgruppen vertreten, ab 6 Jahren aufwärts bis zu Renter*innen. Auch wer früher mal  Karate betrieben hat und daran anknüpfen möchte, ist willkommen.

Eine Kleine Geschichte des Karate

Der Ursprung des Karate liegt in Okinawa, der Hauptinsel der Ryukyu-Inseln, südlich von Japan.

Ursprünglich lag Okinawa unter chinesischem Einfluss. 1392 wird erstmals eine Kampfkunst namens Té urkundlich erwähnt. Diese vermischte sich mit dem chin. Quan-Fa (Kung-Fu) zu To-Té. Das heißt soviel wie „Hand aus China“ oder „Die chin. Technik“. Die weitere Entwicklung spaltete das entstandene Okinawa-Té dann in verschiedene Stilrichtungen ,je nachdem aus welcher okinawanischen Stadt man kam : Shuri-Té, Naha-Té, Tomari-Té.

Einer der größten Meister im Shuri-Té war Anko Azato. Er vertrat den klassischen Stil der Matsumura-Linie. Sein bester Schüler war Gichin Funakoshi (1869 – 1957). Als Sohn einer Samurai-Familie der Shizoku-Kaste geboren, kommt Funakoshi in die Obhut seiner Großvaters, einem weisen Gelehrten und Mönch. Als Funakoshi Azato trifft, sind seine ersten Jahre bei ihm die schwersten. Funakoshi lernt und übt die ersten drei Jahre nichts anderes als eine einzige Kata, immer und immer wieder. Dies diente auch dazu Gefühle wie Frustration oder Erniedrigung zu überwinden. Funakoshi geht als Erwachsener nach Naha, wo er noch bei Itosu und Aragaki trainiert, aber sein Kontakt zu Azato reißt bis zu dessen Tod nicht ab. Okinawa-Té war inzwischen auch in Japan bekannt geworden und die Nachfrage nach „Shows“ war groß. In Japan war diese Kampfkunst aber unter einem anderen Namen bekannt: Karate.

So wurde Funakoshi auserwählt nach Japan zu gehen und dort Karate-Shows abzuhalten. 1938 kam es zur Gründung einer eigenen Stilrichtung, Funakoshi hatte inzwischen 12 Dojos in Japan gegründet und unterrichtete Karate. Aber Streitigkeiten mit den Ältesten auf Okinawa über die Einsetzung der „alten, geheimen, Techniken“ in das „Karate für die Allgemeinheit“ brachten Funakoshi dazu seinen Stil zu erschaffen. In Japan war er nicht unter seinem richtigen Namen bekannt, sondern unter seinem Künstlernamen, mit dem er auch z.B. seine Gedichte unterschrieb : SHOTO (Pinienrauschen)

Wado-Ryu-Karate

Otsuka Hironori (1892-1982)

Entwicklung des Wado-Ryu in Japan

Wado-Ryu Karate ist im Unterschied zu anderen Karatestilen, wie Shotokan Ryu oder Goju Ryu, eine Kombination aus japanischer Kampfkunst (Shindo Yoshin Ryu Jujitsu) und dem aus Okinawa stammenden Karate. Es wurde von Otsuka Hironori Sensei (1892 – 1982) entwickelt.

Otsuka Sensei trainierte zunächst unter der Anleitung des Onkel seiner Mutter Ebashi Chojiro im Jujitsu. Anschließend studierte er Shindo Yoshin Ryu Jujitsu unter Nakayama Tatsuaburo  Sensei. Bevor Otsuka Sensei 1922 mit dem Karatetraining bei Funakoshi Sensei begann, erhielt er von Nakayama Tatsuaburo  Sensei eine Unterrichtslizenz im Shindo Yoshin Ryu Jujitsu . Neben Funakoshi Sensei unterrichteten ihn noch Mabuni Sensei und Motobu Sensei im Karate.

1934 gründete Otsuka Sensei die Vorläuferorganisation des Wadokaiverbandes, die Dai Nippon Karate Shinko Karubu. Damit kann 1934 als das Gründungsjahr des Wado-Ryu-Karate angesehen werden. 1938 wurde Wadokarate als selbstständige Stilrichtung in der Dai Nippon Butokukai eingetragen. In den darauffolgenden Jahren während des 2. Weltkriegs kamen die Kampfkünste in Japan weitgehend zum Erliegen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Karatestilrichtungen in Japan zur JKF (Japan Karate Federation) zusammengefasst. Wadokai gilt dabei seit 1967 als eine der wichtigsten Gruppen. 1981, kurz vor seinem Tod, trat Otsuka Sensei von seiner Position als Großmeister zurück und ernannte seinen Sohn Jiro zu seinem Nachfolger. Otsuka II verließ im selben Jahr, kurz vor dem Tod seines Vaters,  Wadokai und gründete Wado-Ryu Renmei. 1989 gründete Suzuki Tatsuo Sensei eine weitere Organisation, die International Wado-Ryu Federation.

Otsuka II. verstarb überraschend am 26.06.2015. Im Rahmen einer Zeremonie in Tokyo wurde am 28.08.2015 Kazutaka Otsuka Sensei zum 3. Großmeister (Soke) des Wado-Ryu ernannt.

Quellen: Josef Schäfer, u.a. Karate Do Tradition und Innovation

Entwicklung des Wado-Ryu in Europa

Seitdem 1963 die Herren Suzuki, Arakawa und Takashima erstmals Wadoryu-Karate in Europa demonstrierten, hat sich dieser Karatestil durch die Arbeit der in Europa ansässigen japanischen Lehrer und vieler begeisterter Europäer in ganz Europa verbreitet. Stellvertretend für die zahlreichen japanischen Wado-Ryu-Karateka, die in den letzten dreißig Jahren in Europa Wado-Ryu unterrichteten bzw. unterrichten sei kurz die Arbeit einiger Lehrer der ersten Generation geschildert, die 1965 nach Europa kamen.

Herr Suzuki (8. Dan Hanshi) ließ sich in diesem Jahr in London nieder, um Karate zu unterrichten. Seitdem erteilt er weltweit Karateunterricht und hat maßgeblich die Arbeit in der Federation of European Wado-Kai (= Dachorganisation der europäischen Wado-Ryu-Karate-Verbände) beeinflusst. Er verstarb am 12.07.2011.

Herr Kono (8. Dan Hanshi) blieb 1965 zunächst einige Monate in Großbritannien und ging dann in die Niederlande, wo er im selben Jahr die Dutch Wado-Kai Federation gründete. Von 1970 bis zu seinem Tod lebte er in Deutschland und hat hier die Entwicklung des Wado-Ryu entscheidend vorangebracht. Außerdem wurde durch ihn die Verbreitung des Wado-Ryu in Osteuropa insbesondere im ehemaligen Jugoslawien gefördert.

Herr Shiomitsu (8. Dan Hanshi) wurde 1965 persönlicher Assistent von Herrn Suzuki und unterrichtet seitdem Wado-Ryu weltweit. Er lebt in England. Seit einigen Jahren ist er Cheftrainer einer eigenen Organisation, der Wado-Ryu Karate-Do Academy.

Auf der Basis der Unterrichtstätigkeit der japanischen Lehrer hat sich das Wado-Ryu-Karate in Europa hervorragend entwickelt, was sich zum einen in den zahlreichen Wettkampferfolgen auf europäischer und Weltebene widerspiegelt zum anderen aber auch in der wachsenden Anzahl guter europäischer Wado-Ryu-Lehrer ausdrückt. Als Beispiel sei hier Herr Zwartjes (9. Dan) genannt, ehemaliges Mitglied der technischen Kommission der WUKO (World Union of Karatedo Organisations) und als ehemaliger Nationalcoach der Niederlande einer der erfolgreichsten Trainer der Welt.

Quellen: Josef Schäfer, u.a. Karate Do Tradition und Innovation